TCM und Akupunktur

  • Die Traditionelle chinesische Medizin (TCM) ist eine Erfahrungsheilkunde, die bereits seit 4000 Jahren existiert. Sie beobachtet den Menschen, der eng mit der Natur verbunden ist, aus der Natur hervorgeht, in ihr lebt und im endlosen Fluss des Lebens wieder zu ihr zurückkehrt. Die TCM bezeichnet sich als eine natürliche Medizin, die Krankheiten aus einem anderen Winkel betrachtet und sich häufig Vergleiche aus der Natur zu Nutze macht um komplizierte Sachverhalte zu erklären. Sie bedient sich einer eigenen Nomenklatur und beinhaltet eine Reihe von verschiedenen Grundprinzipien und Behandlungsmethoden. Wichtige Säulen in der TCM sind: die Prävention, die Untersuchungsmethoden, die Heilkräuterbehandlung, die Ernährungslehre, Entspannungsübungen und die Akupunktur. Sie arbeitet mit Begriffe wie Yin und Yang, betrachtet das Blut als eine Form der Energie Qi, spricht von Essenz als feinster Substanz jeden Gewebes und behandelt Energiezustände im Körper über sogenannte Meridiane. Die TCM stellt ein, auf Erfahrung beruhendes, ganzheitliches Heilsystem dar und unterscheidet sich dadurch deutlich vom westlichen Medizinmodell.

    Akupunktur (lat. acus = Nadel, punctio = stechen) ist ein Teilgebiet der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und bedeutet im Chinesischen so viel wie "Brennen" und "Stechen". Die erste schriftliche Erwähnung der Akupunktur stammt aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus. Neuere Grabfunde deuten jedoch darauf hin, dass die Akupunktur als Therapieform bereits vor 5000 bis 6000 Jahren mit Hilfe von Steinnadeln, Bambussplittern und sogar Fischgräten angewandt wurde.

  • Die Wirkung der TCM entsteht durch ihre vielfältigen Behandlungsmethoden, basierend auf der Grundlage einer umfangreichen individuellen Anamnese. Speziell abgestimmte Heilkräuter werden eingesetzt um akute und chronische Beschwerden zu mildern. Entspannungsübungen sorgen für eine psychische und physische Harmonisierung. Wichtige Ernährungsgrundsätze helfen, den Körper dauerhaft gesund zu halten und manuelle und energetische Verfahren führen dem Organismus Energie zu oder leiten diese ab, je nachdem was gerade erforderlich ist.

    Das System der Akupunktur basiert auf der "Fünf-Elemente-Lehre" der Lehre von den sogenannten "Meridianen" (Leitbahnen). Die 361 Akupunkturpunkte liegen dabei auf diesen Meridianen, einem System aus 12 Haupt- und 8 Extrameridianen, die jeweils spiegelbildlich auf beiden Körperseiten paarig angelegt sind. Darüber hinaus existieren weitere Punkte, die nicht den Meridianen zugehörig sind. Nach Meinung der Traditionellen Chinesischen Medizin wird durch das Einstechen der Nadeln der Fluss des "Qi" (Lebensenergie) gesteuert bzw. beeinflusst.

    Eine Akupunktursitzung dauert in der Regel etwa 20 bis 30 Minuten. Dabei nimmt der Patient eine entspannte, vorwiegend liegende Haltung ein. Während einer Sitzung werden meist zwischen 5 und max. 15 Punkten gestochen. Eine komplette Therapie umfasst ungefähr 10 bis 15 Sitzungen.
    Nebenwirkungen und Gegenanzeigen sind bei sachgerechter Anwendung nicht zu erwarten.

  • Die Akupunktur ist eine von vielen Behandlungsmethoden in der TCM. Aus diesem Grund sind die Anwendungsmöglichkeiten sowohl für die Akupunktur, wie auch für die TCM nahezu identisch. Folgende Beschwerdebilder können erfolgreich behandelt werden:

    • Allgemein, akute und chronische Krankheitsbilder
    • Schlafstörungen
    • Erkrankungen des Nervensystems (z.B. Tinnitus, Neuralgien, Nervenschmerzen)
    • depressive Verstimmungen
    • Erkrankungen des Atmungssystems (Asthma, Nasennebenhöhlenentzündungen, chronische Bronchitis, Tonsillitis)
    • chronische Schmerzzustände (z.B. Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Migräne)
    • Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (Gastritis, Verstopfungen)
    • Erkrankungen des Bewegungsapparates (Gelenkbeschwerden, Sehnenentzündungen)

    In der Praxis werden vorwiegend die Methoden der Ganzkörperakupunktur und der Ohrakupunktur durchgeführt. Alternativ wird in dieser Praxis auch die Behandlung der Akupunkturpunkte mit dem Laser angeboten, ein Verfahren, das vorwiegend bei Kindern gut und problemlos anwendbar ist.