Ozontherapie

  • Als Ozon bezeichnet man den dreiatomigen Sauerstoff (O3), ein farbloses Gas von charakteristischem Geruch. Es entsteht z.B. bei ultravioletter Strahlung und sorgt oben in der Atmosphäre für die bekannte und durch Umwelteinflüsse gefährdete Ozonschicht. Ohne diese Ozonschicht ist ein Leben auf der Erde nicht möglich.

    Darüber hinaus besitzt Ozon auch die Fähigkeit, Viren, Bakterien und Pilze abzutöten. Diese Eigenschaften des Ozons werden seit langem z.B. zur Trinkwasseraufbereitung und zur Entkeimung von Schwimmbädern genutzt.

    Die medizinische Anwendung des Ozons wird bereits seit 80 Jahren mit großem Erfolg durchgeführt. Das zu diesem Zweck verwendete Ozon wird aus reinem Sauerstoff hergestellt. Dieses Ozon-Sauerstoff-Gemisch verhält sich gewebefreundlich und bewirkt eine deutliche Verbesserung der Durchblutung, so dass es nahe liegend ist, Ozon bei den Gefäßerkrankungen, die mit Durchblutungsstörungen einhergehen, als Therapeutikum einzusetzen.

    Bei der Behandlung der zentralen und peripheren Durchblutungsstörungen hat sich das Ozon-Sauerstoff-Gemisch unter allen konservativen Behandlungsmöglichkeiten nach übereinstimmenden Erfahrungen der damit arbeitenden Therapeuten als eines der wirksamsten Behandlungsverfahren erwiesen. 


  • Dabei werden mit einem sterilen Infusionsbesteck zirka 150ml Blut aus der Armvene entnommen. Dieses Blut wird dann in einem geschlossenen System mit einem Ozon-Sauerstoffgemisch angereichert und anschließend wieder intravenös zurück infundiert. Die Behandlung dauert in der Regel ca. 20 Minuten, kann aber bei einer möglichen nachfolgenden Begleitmedikation auch länger dauern. Das verwendete medizinische Ozon ist eine Mischung aus reinstem Ozon und Sauerstoff und kann je nach Anwendung zwischen 0,05% Ozon (99,95% Sauerstoff) und 5% Ozon (95% Sauerstoff) variieren.

    Bevorzugte Indikationen sind z.B. arterielle oder venöse Durchblutungsstörungen, Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, chronische Erkrankungen, Infektionserkrankungen durch Viren, Bakterien, Pilze, Symptome allgemeiner Abwehrschwäche, Erschöpfungszustände und chronische Müdigkeit, Allergien, Asthma.

    Empfehlenswert ist eine ein bis zweimalige Behandlung in der Woche. In der Regel sind 8-12 Behandlungen erforderlich. Bei Bedarf einmal jährlich eine Auffrischungsserie. In ausgesuchten Fällen nach der Grundserie eine monatliche Erhaltungsbehandlung. 


  • Hierbei wird dem Patienten etwas Venenblut abgenommen, dieses mit einem Ozon-Sauerstoff-Gemisch verschüttelt und in den Gesäßmuskel zurückgespritzt. Häufiger Anwendungsbereich sind akute Entzündungen (z.B. Tennisellbogen, akute Sehnen-Muskelentzündungen und allergische Symptome).

  • Wann sollte keine Ozontherapie durchgeführt werden?
    Eine Ozontherapie sollte nicht bei Herzerkrankungen durchgeführt werden, die generell eine Infusionsbehandlung verbieten (wie z.B. WPW-Syndrom). Auch nach einer durchgemachten Lungenembolie, mit dementsprechender Veränderung am rechten Herz-Vorhof oder bei einem sog. "bifaszikulärem Block" sollte auf eine Ozontherapie verzichtet werden.

    Welche Risiken birgt eine Ozontherapie?
    Erfreulicherweise ist die Ozontherapie ein sicheres Verfahren, das bei sachgerechter Durchführung keine Komplikationen erwarten lässt. Bei der Eigenblutbehandlung durch die Reinjektion in den Gesäßmuskel ist ein kurzzeitiger Schmerz zu erwarten, der vom Patienten toleriert werden muss. Gleiches gilt natürlich bei der Begasung von Wunden und der Einspritzung von Ozon-Sauerstoff-Gasgemisch unter die Haut.

    Gibt es Medikamente, die sich nicht mit der Ozontherapie vertragen?
    Vor einer Ozontherapie wird neben der Untersuchung auch eine Patientenbefragung durchgeführt. Dabei werden alle Präparate notiert, die bereits vom Patienten eingenommen werden. Die Einnahme von Medikamenten, die die Blutgerinnung aufheben (z.B. Márcumar) verbietet z.B. die intramuskuläre Injektion. Weitere Abklärung sollte bei Einnahme von Blutdruck senkenden Mitteln erfolgen und bei Schilddrüsenüberfunktion mit entsprechender Begleittherapie.

    Wieso drei Atome statt zwei Atome Sauerstoff?
    Der Sauerstoff, der dem menschlichen Körper normalerweise in der Atemluft zur Verfügung steht, besteht aus zwei Atomen Sauerstoff. Im Ozon liegt der Sauerstoff mit 3 Atomen in einer besonders aktiven Form vor. In Fällen, in denen der menschliche Körper nicht mehr von sich aus in der Lage ist, das Gewebe mit dem lebensnotwendigen Sauerstoff zu versorgen, wie z.B. beim sog. "Raucherbein" oder dem Herzinfarkt, ist der Einsatz des Ozons oft von entscheidender Bedeutung.

    Ozon (O3) gibt sofort ein Sauerstoff-Atom in Form des hochaktiven Sauerstoffs ab. Dieser kann direkt an die roten Blutkörperchen abgegeben werden. So erreicht der Sauerstoff durch die Ozonabgabe auch die Körperzellen, die zur Zeit durch Krankheiten blockiert sind, wie z.B. bei oben genannten arteriell durchblutungsgestörten Patienten.


    Wie wirkt Ozon?

    • bakterizide Wirkung: Ozon eliminiert Bakterien, dadurch z.B. Reinigung von schmierig eiternden Wunden, Furunkeln und Ähnlichem.
    • antivirale Wirkung: Ozon vernichtet Viren, daher der hocheffektive Einsatz bei viralen Infekten, wie etwa auch bei der Hepatitis, Herpes simplex, Herpes Zoster u. a. .
    • fungizide Wirkung: Ozon vernichtet Pilze, daher die positive Wirkung bei therapieresistenten Pilzinfektionen verschiedener Lokalisationen.
    • granulationsfördernde Wirkung: Ozon trägt zur schnelleren Wundheilung bei.
    • durchblutungsfördernde Wirkung, daher der Einsatz bei Durchblutungsstörungen des Gehirns, des Herzens  und der Peripherie (Arme und Beine)
    • senkende bzw. normalisierende Wirkung auf verschiedene Blutbestandteile, z.B. Cholesterin (Arteriosklerose), Harnsäure (Gicht), Blutzucker (Diabetes mellitus), Kreatinin (Nierenerkrankung), Säure (Übersäuerung)
    • entgiftende Wirkung auf Leber und Niere
    • Ozon wirkt schmerzlindernd, daher resultiert der Einsatz in der Rheumatherapie sowie in der Krebstherapie.
    • Gärungsstoffwechsel senkend
    • Verbesserung der Zellatmung und dadurch erhöhte Aufnahme von Sauerstoff  in das Gewebe
    • Abwehr-steigernde Wirkung: Ozon aktiviert die immunkompetenten Zellen; - die Produktion von Gamma-Interferon, Interleukinen und Tumornekrosefaktor; - die Produktion von 2.3-DPG über Aktivierung des Pentosephosphatweges; - die Enzymproduktion wie Katalase, SOD, Glutathion-Peroxidase und -Reduktase.
    • Sauerstoff-Mangel und -Verwertungsstörung
    • Herzschwäche, Angina Pectoris (Verkalkung der Herzkranzgefäße)
    • Leberschädigungen (Fettleber, Alkohol, Viren)
    • Durchblutungsstörungen der Arme, Beine, Augen und des Gehirns
    • Apoplex: Nachbehandlung bei Schlaganfall (auch bei Lähmungen)
    • rheumatische Erkrankungen (Muskel- oder Gelenkrheumatismus)
    • Cholesterin: zu hohe Blutfette, zu hoher Harnsäurespiegel (Gicht)
    • verzögerte körperliche Regeneration nach schweren Erkrankungen
    • Hauterkrankungen verschiedenster Art (Akne, Ekzeme)
    • Migräne / Kopfschmerzen
    • viele Arten von Schwindelanfällen
    • allgemeine Abgeschlagenheit
    • Pilzinfektionen
    • Asthma bronchiale – Heuschnupfen
    • chronische Entzündungen – Blase, Niere, Nebenhöhlen, Darm
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Ein Meilenstein in der Ozontherapie setzt die seit einigen Jahren bestehende Möglichkeit der "Hyperbaren Ozon-Therapie". Hierbei besteht bei genauer Dosierungsmöglichkeit eine so intensive Ozonbehandlung, wie dies bisher nicht möglich war. Bei dieser Therapie wird das Ozon dem Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) und dem Blutplasma mit Überdruck in einer Infusionsflasche zugeführt.

    Ozon und Sauerstoff werden durch dieses Prinzip in wesentlich größeren Mengen aufgenommen und gelangen beim Zurückfließen in das Gefäßsystem auch in größeren Mengen an den Ort der Schädigung im menschlichen Körper. Bei tausenden von Behandlungen hat gerade diese Therapiemöglichkeit - richtig angewandt völlig frei von Nebenwirkungen - auch bei schwersten Krankheitsbildern positiv gewirkt.