Dunkelfeld Blutdiagnostik

Ähnlich wie im beschriebenen Durchlichtverfahren, lassen sich die morphologischen Veränderungen der verschiedenen Blutzellen gut erkennen. Darüber hinaus zeigen sich aber noch etliche andere Phänomene, die nur im lebenden Blut und bei entsprechender Kontrastverstärkung durch die Dunkelfeldtechnik zu finden sind.

So kann z.B. das Wachstumsverhalten gewisser Mikroorganismen, die Zerfallsgeschwindigkeit der Abwehrzellen oder die Belastung der roten Blutkörperchen direkt im mikroskopischen Bild beobachtet werden. Zudem ist die Neigung zu thrombotischen Veränderungen  oder die Belastung des Blutes mit Stoffwechsel-Abbauprodunkten deutlich sichtbar.

Im Einzelnen ergeben sich folgende Hinweise aus der Dunkelfelddiagnostik:


Rote Blutkörperchen (Erythrozyten)

Aussagekräftig sind Anzahl, Größe, Form, Oberflächenbeschaffenheit, Beweglichkeit und Inhalt dieser Blutzellen.

  • Sind diese intakt oder stark verformt? (z.B. bei Schäden von Leber; Milz, Niere)
  • Kommt es zu Stauungen? (z.B. bei Bluthochdruck, Thrombose, Herz-Kreislauferkrankungen)
  • Sind Verklebungen zu sehen? (bei Stoffwechselstörungen)
  • Wie gut funktioniert der Sauerstofftransport?
  • Gibt es Hinweise auf eine Anämie?
Gesunde, intakte Erythrozyten
Patologisch veränderte Erythrozyten durch extreme Säurebelastung des Blutes

Weiße Blutkörperchen (Leukozyten, Lymphozyten, Monozyten)

Auch hier interessieren Anzahl, Größe, Form, Beweglichkeit, Aktivitätsgrad und Inhalt der Zellen.

  • Wie gut arbeitet das Immunsystem? (liegt z.B. eine Überlastung vor, oder zeigen sich Merkmale einer Inaktivität)
  • Liegt ein akuter oder chronischer Infekt vor?
  • Lassen sich Zeichen einer allergischen Reaktion finden?
  • Besteht eine direkte Erkrankung der weißen Blutzellen?
Intakte Leukozyten aber starke Vermehrung, bedingt durch eine bakterielle Infektion
Patologisch veränderte Leukozyten auf Grund einer Erkrankung der weißen Blutzell-Linie

Blutplättchen (Thrombozyten)

Anzahl und Zusammenballungen der Thrombozyten sind hier von Bedeutung.

  • Lassen sich sogenannte Fibrin- oder Filitnetze als Zeichen der „Blutverklebung“ finden?
  • Sind Thromben zu erkennen? (Gefahr der Thrombosebildung)
Mikrothrombus auf Grund von Verklebungen
Makrothrombus auf Grund sehr starker Verklebungen (z.B. bei einer Embolie oder einer Thrombose)

Blutplasma

Wichtiges Kriterium ist die Beschaffenheit des Plasmas.

  • Ist das Blut stark übersäuert?
  • Ist das Blut stark mit Stoffwechselprodukten belastet?
  • Finden sich sklerotische, kristalline Strukturen?
Beginnende Fibrinbildung
Ausgeprägte Fibrinfäden

Mikroorganismen („Endobionten“)

Beobachtungskriterien sind vor allem das allgemeine Vorkommen und Wachstumsverhalten; hierbei spielt die Anzahl und die Größe der Wachstumsformen eine entscheidende Rolle, da darüber Rückschlüsse auf die Art und den Schweregrad einer Erkrankung gezogen werden können.

  • Ist eine chronische oder akute Erkrankung vorhanden?
  • Liegt eine ernstere Stoffwechselentgleisung vor, obwohl noch keine körperlichen Symptome aufgetreten sind?
  • Wie gut ist die körperliche Regenerationsfähigkeit?
Beginnende Entgleisung der Endobionten (Aufnahme 4 Stunden nach Blutentnahme)
Starke Entgleisung der Endobionten (Aufnahme 9 Stunden nach Blutentnahme)