Augendiagnose

  • Begründet wurde diese Diagnoseform Ende des 19. Jahrhunderts durch den ungarischen Arzt Dr. Ignaz von Peczely. Sein Interesse für die Regenbogenhaut des Auges ging auf ein ihn prägendes Kindheitserlebnis zurück. Als er noch ein kleines Kind war, hatte sich einmal eine zahme Eule in seine Hand verkrallt. Ignaz konnte sich nur befreien, indem er dem Vogel eine Kralle brach. Im gleichen Augenblick sah er, wie sich in einem Auge der Eule ein senkrechter schwarzer Strich bildete.

  • Die Irisdiagnose ordnet die rechte Iris der rechten Körperseite und die linke Iris der linken zu. Sie unterscheidet verschiedene Zonen innerhalb der Regenbogenhaut: Der oberen Zone wird eine Beziehung zum Kopf zugeschrieben, die mittlere Zone repräsentiert den Rumpf, die untere Unterleib und Beine.

    Drei grundlegende Iris-Zeichen sind für den Spezialisten auf diesem Gebiet von entscheidender Bedeutung: unnatürliche Färbung, weiße, dunkle und schwarze Male als Tupfen oder strahlenförmige Linien, kreisförmige oder Kontraktionsringe. Für den Iris-Diagnostiker repräsentieren weiße Male Entzündungen oder Überreizungen, dunkle Male weisen hingegen auf Unterstimulierung und verringerte Funktion hin. Schwarze Male werden als Substanzverlust interpretiert.

    Darüber hinaus wird von der Pupille nach außen in drei Kreiszonen unterteilt. Die innerste Zone entspricht dabei den Verdauungsorganen, die mittlere den Stoffwechsel- und Ausscheidungsfunktionen und die äußere vornehmlich dem Knochengerüst und der Haut. Innerhalb dieser Kreise werden weitere Segmente unterschieden, die mit einzelnen Organen bzw. Organsystemen in Zusammenhang stehen.

    Durch diese Einteilung in radiäre und zirkuläre Abschnitte und deren weitere Unterteilung entstehen 96 Zonen, die bei der Beurteilung des Patienten helfen. Genau studiert wird die Iris durch den Therapeuten entweder mit dem "Irismikroskop" oder aufgrund von "Irisfotos", die vergrößert auf eine Leinwand projiziert werden.

  • Mit Hilfe der Iridologie kann man neben wichtigen Hinweisen zur konstitutionellen oder erblichen Veranlagung, längst bevor sich eine Erkrankung manifestiert, auch akute Anzeichen der spezifischen Krankheitsdispositionen erhalten. Die Regenbogenhaut des Auges (Iris) spiegelt mit ihren Linien, Flecken und Pigmentierung das Geschehen im ganzen Organismus wieder, aber auch das geistig-seelische Leben mit allen überstandenen, bestehenden und möglicherweise in Entwicklung befindlichen Krankheiten. Irisdiagnostiker können durch die völlig unproblematische und schmerzlose Untersuchung der Augen wichtige Hinweise zur Diagnosefindung erhalten, oft gerade in den Fällen, in denen andere Methoden versagen. Auch in der Kinderheilkunde kann die Irisdiagnose von großem Nutzen sein.