Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind eine häufige Ursache von chronischen gastrointestinalen Symptomenkomplexen und können darüber hinaus auch zu einem weiten Spektrum anderer klinischer Manifestationen führen oder diese verstärken, z.B. Gelenkbeschwerden, Kopfschmerzen, Hauterkrankungen u. a..

Da eine Diagnose mittels Eliminierung und Wiedereinbringen von verdächtigen Nahrungsmitteln mühsam ist, ist es wünschenswert, einen serologischen Test zur Verfügung zu haben, der verlässlich solche Hypersensitivitäten aufzuzeigen vermag.

Für die Interpretation solcher Laborbefunde sollte man sich ins Gedächtnis rufen, dass sich nach Aufnahme eines Nahrungsmittels sowohl allergische Sofortreaktionen, Typ I, die durch IgE-Antikörper vermittelt werden, als auch verzögerte Reaktionen, TypIII, die nicht IgE sondern meist IgG1-4-Antikörper assoziiert sind, entwickeln können.

In einer neueren randomisierten Studie an Patienten mit Reizdarmsyndrom konnte z.B. aufgezeigt werden, dass sich mit einer Eliminationsdiät, die sich nach den im spezifischen IgG-Test positiven Befunden ausrichtet, eine erhebliche Besserung des Krankheitsbildes erzielen lässt.

    • KyberAllergoplex 44 (Typ III IgG-Test auf die 44 wichtigsten Nahrungsmittel)
    • ImuPro 300 (Typ III IgG-Test auf insgesamt 273 Nahrungsmittel)
    • ImuPro Screening (Typ III Vorscreening bzgl. der Notwendigkeit weiterer Testverfahren, bzw. ob überhaupt eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vorliegt)
    • Test auf spezifische Einzelallergene hinsichtlich Typ I Allergie (IgE oder IgG4 vermittelte Reaktion)
    • Test auf Lactose Intoleranz (Atemtest)
    • Test auf Fructose Intoleranz (Atemtest)
    • Test auf Histamin Intoleranz (Stuhldiagnostik)
    • Test auf Gluten Intoleranz / Zöliakie (Blut- und Stuhldiagnostik, Anti-Gliadin IgG, IgAAnti-Transglutaminase IgG, IgA, DAO, LTT-Test)
  • Typ III Allergie (verzögerte Reaktion):
    Die IgG-Diagnostik zielt prinzipiell auf die Abklärung von Lebensmittelintoleranzen („sekundären Allergien“) ab. Hierbei handelt es sich um lgG1-3 vermittelte Typ III-Reaktionen. Auf der Grundlage von Immunkomplexbildung mit Antigenen dringen diese ins Gewebe ein und starten dort Entzündungen, die deutlich verzögert ablaufen.

    Typ I Allergie:
    Der lgG4-Diagnostik liegt eine allergenspezifische Reaktion zugrunde, die sich hinsichtlich ihrer Allergenspezifität mit der von IgE-Antikörpern (AK) (Typ I-Soforttypreaktion: ebenfalls Histaminfreisetzung aus Mastzellen durch lgG4) messen kann. Sie basiert auf einer akuten Antigenreaktion mit meist sehr rasch auftretenden körperlichen Symptomen.

    Da lgG4-AK IgE-AK zu blockieren vermögen, treten allergische Beschwerden entweder bei hohem lgG4- oder IgE-Titer gegenüber einem bestimmten Allergen auf. Dennoch ist es eben aufgrund der "überlappenden" Beschwerdebilder schwierig, zwischen einer IgG- (Gesamt) und lgG4-vermittelten Reaktion zu differenzieren.

    Der Hauptnachteil der IgG-Diagnostik besteht sicherlich darin, dass die gebildeten IgGs mehrere Jahre im Serum erhalten bleiben, d.h. dass die in den nachgewiesenen Immunkomplexen enthaltenen IgGs nicht zwingend neu gebildet worden sind! Somit machen Kontrolltests erst nach 3-4 Jahren Sinn.

    AMNT:
Hingegen bietet der AMNT (Aktivierter Monozyten-Neutrophilen-Test) die Möglichkeit, das "aktuelle" Entzündlichkeitspotential von Lebensmittelbestandteilen nach Inkubation mit EDTA-Vollblut zu messen.

    Dieses komplexe, zellbiologische Verfahren, welches ausschließlich Intoleranzreaktionen der neutrophilen Granulozyten sowie Monozyten sensitiv erfasst, zeigt somit unspezifische Reaktionen, nicht jedoch spezifische Abwehrreaktionen des Immunsystems gegen potentiell allergene Substanzen an.

    Lymphozytäre (IgE-vermittelte) Reaktionen sowie Reaktionen der Basophilen (Histaminausschüttung) werden hiermit nicht erfasst (ebenso keine enzymatischen Unverträglichkeiten, z.B. Laktoseintoleranz).

    LTT:
Im Gegensatz zu den gemessenen Unverträglichkeitsreaktionen der Neutrophilen und Monozyten (AMNT) und den durch B-Lymphozyten hervorgerufenen Reaktionen (humorale Immunantwort: IgG-lgE-Diagnostik) wird beim LTT  (Lymphozyten-Transformations-Test) die T-zelluläre Immunantwort spezifisch getestet (Typ IV-Reaktionen des verzögerten Typs: 24 - 72 h) – allergische Reaktion, bei der Immunglobuline keine Rolle spielen, sondern nach Allergenanlagerung an Körperzellen eine Erkennung und Bekämpfung durch T-Lymphozyten erfolgt.