Abwehrschwäche

Patienten mit Abwehrschwäche kommen oft von einem Infekt in den nächsten. Meist werden dann Antibiotika verschrieben, doch meist ändert sich die Situation nicht grundlegend, vor allem wenn es sich um virale Infektionen handelt. Hinzu kommen häufig auch allergische Reaktionen, die ähnliche Symptome aufweisen können. Chronische Müdigkeit, Leistungsschwäche und eine ständige Krankheitsbereitschaft bestimmen das vorherrschende Krankheitsbild. In dieser Situation können komplementärmedizinische Methoden eine deutliche Hilfe darstellen.
  • Folgende Fragen gilt es dabei zu klären:

    • Handelt es sich um einen viralen oder um einen bakteriellen Infekt oder um eine Kombination von beiden?
    • Bestehen evtl. schleichende, chronische Beeinträchtigungen wie z.B. EBV-Infektionen (Pfeiffersches Drüsenfieber) oder Herpesinfektionen?
    • Hat der Patient sogenannte "Herdbelastungen", also entzündliche Veränderungen an Zähnen, Nasennebenhöhlen, Mandeln oder anderen Organen, die eine ständige Beeinträchtigung des Immunsystems darstellen?
    • Existieren zusätzliche allergische Reaktionen?
    • Sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten vorhanden?
    • Gibt es möglicherweise toxische Belastungen?
    • Warum arbeitet das Immunsystem nicht effektiv?
- Wie viele Abwehrzellen stehen überhaupt zur Verfügung und wie ist deren zahlenmäßiges Verhältnis? 
- Wie leistungsfähig sind diese Abwehrzellen? 
- Mit welchen Mitteln und Anwendungen lassen sich evtl. vorhandene Defizite wieder korrigieren?
    • Großes Blutbild (Erfassung der Parameter der wichtigsten Organe incl. spezifischer Entzündungswerte)
    • Großer Immunstatus der T- und B-Lymphozyten, Killerzellen, Supressorzellen und der quantitativen Verhältnisse zueinander. Diese Untersuchungen sind darüber hinaus auch sinnvoll bei Symptomen wie chronischen Erkrankungen, Infektanfälligkeit (gehäufte oder länger verlaufende Infekte), chronischem Müdigkeitssyndrom, chronisch rezidivierenden Lokalinfektionen (Verdacht auf verminderte Infektresistenz), Autoimmunerkrankungen, bei auffälliger Verschiebung der weißen Blutkörperchen z.B. Lymphozytose (zu viel Lymphozyten) oder Lymphozytopenie (zu wenig Lymphozyten), zum Nachweis oder Ausschluss einer immunproliferativen Erkrankung, zu Nachweis und Verlaufsbeobachtung von Immundefekten bei und nach Infektionen, zu Diagnostik und Therapiemonitoring von persistierenden und atypisch verlaufenden latenten Virusinfektionen (v.a. CMV, EBV, HHV-6, HBV, HCV)
    • Gleichgewicht der verschiedenen Immunzellen zueinander
    • der Lymphozyten Funktionstest, LTT-Test (Lymphozyten-Transformations-Test), der wichtigste Funktionstest, der über den Aktivierungsgrad der Abwehrzellen Auskunft gibt und verschiedene Immunstimulantien an patienteneigenen Lymphozyten auf deren Wirkungsgrad testet. Mit dem LTT kann zusätzlich zur aktuellen Immunkompetenz das individuelle Ansprechen verschiedener immunstimulierender Präparate objektiviert werden.
    • Natürliche Killerzellen im Funktionstest
    • Allergietests (IgE-Vermittelte) auf 24 Allergene / Allergenfamilien, womit 95% der wichtigsten Auslöser bestimmt sind.
    • Blut-Agglutinationstest mittels Immunmodulatoren auf verschiedene bakterielle Belastungen
    • Stuhldiagnostik auf pathogene Erreger wie Pilze, Würmer, Parasiten, E. coli Bakterien
  • CD4-Helfer- und zytotoxische CD8-Lymphozyten sind entscheidend für die Virusabwehr und maßgeblich an der Tumorüberwachung beteiligt. Funktionsdefizite dieser Zellen können Ursache und Folge chronisch konsumierender Erkrankungen sein. Die Rekonstitution des Immunsystems ist eine zentrale Säule bei der Behandlung von verminderten Infektresistenzen und bei der Begleitung und Nachsorge von kurativen Tumortherapien.

    Die heute im niedergelassenen Bereich am häufigsten verwendeten "biological response modifiers" (BRM's) sind Pflanzenlektine (Echinacea, Mistelpräparate), bakterielle Lysate (Arthrokelan, Gynathren) sowie Milz- und Thymuspeptide.

    Die Betrachtung der Studienlage zu BRM's, publizierter Einzelfallberichte sowie zahlreicher Arbeiten zu den Wirkmechanismen machen deutlich:

    • Eine unspezifische Stimulation von Lymphozyten durch BRM's ist wissenschaftlich erklärbar und im Labor messbar.
    • Der Anteil der Patienten mit nachweisbarem Therapieeffekt liegt allerdings nur bei 30% bis 60% und ist variabel hinsichtlich der Substanzklasse und des jeweiligen Präparates.
    • Durch monotone kontinuierliche Verabreichung desselben Präparates wird durch Adaptation des Immunsystems in der Regel eine dauerhafte Immunstimulation nicht erreicht.
    • Eine fortgesetzte Immunstimulation nach Erreichen einer optimalen Immunfunktion kann zum "Umkippen" in eine Immunsuppression führen.
    • Jede immunstimulierende Therapie sollte "unter Sicht" erfolgen, d.h., dass die Zielparameter der Therapie, die "Immunfunktion" quantitativ erfasst und kontrolliert werden sollte.
    • Bei fehlendem Effekt der Therapie auf die Funktion der Lymphozyten (Zweituntersuchung üblicherweise nach 4-6-wöchiger Therapie) ist ein Austausch des Präparates oder eine Änderung des Applikationsregimes vorzunehmen. Gleiches gilt bei nachlassender Wirksamkeit im weiteren Therapieverlauf (Verlaufsuntersuchung wird quartalsweise empfohlen).
  • Folgende Verfahren kommen je nach individueller Ausgangslage zum Einsatz:

    • Infusionstherapie (Verwendung von pflanzlichen Mitteln, Immunmodulatoren, Milz-Thymuspräparaten, Bakterienlysaten, Zellkatalysatoren, Vitaminen, Spurenelementen u.a.. Die Zusammenstellung erfolgt gemäß dem individuellen Anforderungsprofil.)
    • Mikroimmuntherapie und orthomolekulare Nährstoffe
    • isopathische Mittel nach Prof. Enderlein
    • Enzympräparate
    • Ozon-Eigenblutbehandlung